20.09.2009: A-Klassen-Spiel gegen FC JuZ Fechenheim

Bericht BE

Strafstoß sorgt für den Knackpunkt
Quelle: Bergen-Enkheimer (fw)

Germania Enkheim ist der Derbysieger in der Kreisliga A. Im Duell mit dem Nachbarn Juz Fechenheim behielten die Enkheim mit 3:0 die Oberhand. Ein Strafstoß in der 62. Minute sorgte für den Knackpunkt, zwei Fechenheimer Abwehrfehler begünstigten zudem die Entscheidung durch einen Tore-Doppelpack von Michael Peter. Mitte der ersten Halbzeit breiteten sich auf der Stirn von Trainer Steffen Perlet einige Sorgenfalten aus. Rein spielerisch gab es für den Enkheimer Coach dazu eigentlich keinen Grund. Seine Sorgen hatten eher etwas mit dem verfügbaren Personal zu tun. In der 09. und 22. Minute musste er jeweils schon einmal verletzungsbedingt auswechseln, wobei die Schmerzen in Granas Oberschenkel auf eine längere Zwangspause des Defensivspielers hindeuten. "Die Lazarettsituation ist wirklich nicht mehr lustig", meinte Perlet. Viel besser sah es da im Lager der Fechenheimer auch nicht aus. Busch musste wie angekündigt beruflich bedingt passen. Ömer Toy saß zunächst nur auf der Bank. Sowohl in der Abwehr wie auch im Angriff fehlten Trainer Egon Haubner damit zwei wichtige Stützen im Spiel. Die dünne Personaldecke machte sich am Sonntag auf Fechenheimer Seite deutlicher bemerkbar. Gerade in der Abwehr fehlte zu Beginn der Partie jegliche Abstimmung. Ouahmar verlor den Ball im Mittelfeld, mit dem schnellen Angriff der Enkheimer kam die Juz-Deckung nicht zurecht. Schon nach 50 Sekunden hätte Torjäger Naumann so das 1:0 erzielen können. Fechenheims Schlussmann Untied stand aber in dieser Situation wie auch in den meisten anderen des ersten Durchgangs genau an der richtigen Stelle. Das war auch nötig. Denn in den ersten 15 Minuten drohte Enkheim die Fechenheimer Gäste zu überrennen, Naumann und Lange scheiterten aus guter Distanz jeweils am Schlussmann. Zudem rutschte Halbow nach einer Lange-Flanke von links im Fünfmeterraum am Ball vorbei (14.). Auf der Gegenseite hatten die Juzer die beste Chance des ersten Durchgangs, als A. Bosa mit einem Schuss aus 20 Metern die Oberkante der Latte streifte (18.). Mitte der ersten Hälfte verlor das Derby an Intensität. Das hing mit den zwei Auswechslungen und Umstellungen auf Enkheimer Seite zusammen, die die Gastgeber nicht so einfach wegsteckten. Die Gäste wiederum schlugen die Bälle meist nur blind aus der eigenen Hälfte nach vorne, wo sie in den Reihen der Germanen landeten. An einen geordneten Spielaufbau war bei den Juzern nicht zu denken, wenn überhaupt, dann nur über die sehr wendigen Außenläufer Yildiz und Bllaca, die aber, im Falle von Yildiz, zu selten angespielt wurden oder, im Falle von Bllaca, den Ball durch übermütige Dribblings gegen eine Mehrzahl von Gegenspielern verloren. Juz Fechenheim kam nach der Pause wesentlich besser aus der Kabine. Mit Toy im Angriff herrschte plötzlich Leben in der Fechenheimer Offensivabteilung. Zunächst probierte es Almali mit einem Alleingang, der von Berger mit einer beherzten Grätsche von hinten fair am Torabschluss gehindert wurde (48.). Kurz darauf spielte Karatas mit einer halbhohen Flanke an den Fünfmeterraum Toy an, der jedoch volley direkt auf den Torwart schoss (51.). Nach und nach ließ sich Juz daraufhin wieder an den eigenen Strafraum zurückdrängen. Mehrfach forderte Trainer Egon Haubner von seiner Mannschaft wieder etwas aufzurücken, zumeist vergeblich. Eigentlich war es in der 62. Minute das erste Mal, dass sich Fechenheim in Ballbesitz mal wieder kollektiv nach vorne orientierte. Ein Ballverlust im Mittelfeld führte jedoch genau zu dem Ergebnis, das sich Egon Haubner überhaupt nicht gewünscht hatte. Enkheims Halbow schlug einen langen Pass auf Peter, der in den Fechenheimer Strafraum eindrang. Juz-Torwart Untied stürzte aus dem Kasten und warf sich völlig ungestüm in Peters Laufweg - Foulelfmeter. Doppelt unnötig: Ein Verteidiger der Gäste war mit zurückgeeilt und hätte helfen können. "So darf unser Torwart nicht in den Zweikampf gehen", monierte Juz-Präsident Jürgen Lindner. Der Fechenheimer Vereinschef wertete den Elfmeter, den Freytag kühl zum 1:0 verwandelte, als "Knackpunkt im Spiel". Tatsächlich konnten die Juzer nicht mehr an ihre Drangperiode anknüpfen. Eine gute Chance zum Ausgleich hatte A. Bosa zwar noch mal, alleine auf Torhüter Enz zulaufend schaffte er es nicht, diesen zu überwinden (69.). Zwei Fechenheimer Abwehrpatzer hintereinander machten dann alles klar für Germania Enkheim: Zweimal wurde Peter von der Juzer-Abwehr sträflich alleine gelassen, zweimal nutzte der Enkheimer das aus. Zunächst mit einem leicht angedrehten Schuss aus 17 Metern flach und platziert ins lange Eck (82.), dann nach einem Eckstoß von der rechten Seite am zweiten Pfosten lauernd, wobei weder Keeper Untied noch die umstehenden Fechenheimer zum Ball gingen (84.). Nach der zurückliegenden Englischen Woche verabschiedet sich Fechenheim nun also ins Tabellenmittelfeld, Enkheim II hält den Kontakt zur Spitzengruppe. Während die Juzer die anstrengenden Spiele gegen drei starke Gegner der A-Liga mit einem spielfreien Woche vergolten bekommen, muss Enkheim II am Sonntag in den Riederwald (15 Uhr, Volgersbrunnenweg). Germania Enkheim II: Enz - Berger, Grana (22. Reinhard), Midinet, Mutaf – Halbow, Ullrich, B. Perlet, Lange - Naumann (09. Peter), F. Freytag (79. Fleckenstein). Tore: 1:0 F. Freytag (62., Foulelfmeter), 2:0 Peter (82.), 3:0 Peter (84.).