13.02.2013: 8. Bornheimer Winter-Cup

Bericht BE

Zu viele Gegentore und viel zu wenig Personal
Quelle: Bergen-Enkheimer (ed/mav)

Auch am Faschingssamstag ließ der gastgebende Fußball-Gruppenligist SG Bornheim/Grün-Weiß nichts unversucht, den Kunstrasenplatz an der Seckbacher Straße in einem annehmbaren Zustand zu präsentieren. Was gelang. Die Verhältnisse fielen zwar nicht optimal aus, aber auch nicht irregulär. In diesem Zusammenhang machte Spielausschussmitglied Matthias Tischler deutlich, dass, abgesehen vom Donnerstag, als heftige Schneefälle eine durchgehend weiße Schicht verursachten, das Feld weitestgehend von der weißen Pracht habe geräumt werden können. Die Bemühungen wurden dahingehend belohnt, dass alle Partien wie geplant zur Austragung kommen konnten - abgesehen von einer Ausnahme am Finaltag, doch dafür konnten die Hausherren nichts. Denn aufgrund personeller Probleme trat Viktoria Preußen gegen den FC Hochstadt nicht mehr an, der damit kampflos auf Rang sieben landete. Eine Position besser schnitt der FC Germania Enkheim ab. Im Spiel um Platz fünf hatte die Mannschaft des neuen Trainergespanns Andreas Dittrich und Marcus Henning zur Pause noch mit 1:0 in Führung gelegen, doch der FSV Bischofsheim kam am Ende zu einem deutlichen 8:1-Erfolg. Im kleinen Finale behielt Verbandsligist SG Bruchköbel gegen die Hausherren mit 5:3 die Oberhand, Turniersieger wurde erwartungsgemäß die U23 des FSV Frankfurt, die Verbandsligist SG Anspach mit 4:1 in die Schranken wies. Während der Hessenligist vom Bornheimer Hang neben einem stattlichen Wanderpokal - auch er wurde vom Hauptsponsor, der Fußballbörse Rhein-Main (Inhaber Karl Müller), gestiftet - 125 Euro Siegprämie in Empfang nehmen durfte, gingen an den Zweit- und Drittplatzierten 75 beziehungsweise 50 Euro. Die restlichen Teilnehmer bekamen einen Ball überreicht. Konnten die Verantwortlichen am ersten Turniertag mit der Zuschauerresonanz zufrieden sein, so sackten die Zahlen ob eines täglichen Schneetreibens in den Keller. Auch am Samstag und damit dem Endspieltag wurden die Erwartungen nicht erfüllt.

FC Germania Enkheim – FSV Frankfurt U23 – 0:8

Gegen die technisch starke zweite Mannschaft des FSV Frankfurt stand die Germania von Beginn an auf verlorenem Posten. Germania-Sprecher Mario Kahlhofen sagte: "Die haben ein enormes Tempo vorgelegt und es war klar, dass es für die personell gut besetzte Truppe bei diesem Turnier einen Durchmarsch gibt." Auch in der Höhe des Ergebnisses war für die Enkheimer Elf nicht viel zu machen. Nach der ordentlichen Leistung beim 1:2 gegen die SG Bruchköbel war die Personaldecke bereits am vergangenen Mittwochabend dünn. Die Liste der Verletzten ähnelte der, die vor Weihnachten das Germania- Trainerteam vor große Probleme stellte. Angeführt wird sie von Torjäger und Neu-Trainer Andreas Dittrich, der an einer Knieverletzung laboriert. Nach 90 Minuten stand es 8:0 für die U23 des FSV Frankfurt.

SV Viktoria Preußen Frankfurt – FC Germania Enkheim – 2:4

Am vergangenen Freitag konnte der FC Germania zwar den einzigen Sieg landen, doch war es ein Duell zweier Rumpfteams. Beim Ligakonkurrenten Viktoria Preußen wirkte die Personalnot sich so vehement aus, dass die Mannschaft am Samstag nicht mehr zum Platzierungsspiel antrat. Bei den Enkheimer mussten wieder die Torhüter ihr Können als Feldspieler demonstrieren. Zudem standen etliche Spieler aus der zweiten Mannschaft auf dem Platz. Michael Peter brachte die Germania mit 1:0 in Front. Preußen schaffte zunächst die Wende, führte mit 2:1, musste vor der Halbzeit jedoch den 2:2-Ausgleichstreffer hinnehmen. In einer spielerisch schwachen zweiten Hälfte war es der etatmäßige Torhüter Chris Brunnacker, der als Doppeltorschütze im Feld glänzte. Er erzielte im Stile eines Torjägers das 3:2 und das 4:2 und schoss die Germania in das Spiel um Platz fünf gegen den FSV Bischofsheim.

Spiel um Platz fünf: FSV Bischofsheim – FC Germania Enkheim – 8:1

Egal, ob stark oder schwach besetzt, so desolat, wie in Durchgang zwei, sollte sich ein Verein wie Germania Enkheim nicht präsentieren. Insbesondere in taktischer Hinsicht leistete der West- Gruppenligist einen Offenbarungseid, baute permanent kurz hinter der Mittellinie eine Abseitsfalle auf, die alles tat, nur nicht funktionierte. Auf der anderen Seite nutzten die "Frösche" aus Maintal ihre Freiheiten konsequent aus, ließen das Leder schnell durch die eigenen Reihen laufen, verwerteten ihre Chancen fast optimal (ein zweistelliger Erfolg wäre durchaus möglich gewesen) und lieferten dabei eine Leistung ab, die Co-Trainer Sebastian Walz und alle anderen Beteiligten so richtig auf den weiteren närrischen Samstag einstimmte. Die Bischofsheimer hatten zwar schon in Durchgang eins etwas mehr vom Geschehen, gerieten aber überraschend in Rückstand. Kevin Naumann traf für den FC Germania. Der Stürmer, der eigentlich seine Tore in der Reserve erzielt, musste aushelfen, weil Marcel Smiroldo und Johannes Schmidt sich während der Woche verletzt hatten und nicht mehr eingesetzt werden konnten. "Vier Spiele in sieben Tagen waren für uns zu viel", sagte Mario Kahlhofen. Gegen den FSV Bischofsheim fiel die komplette Abwehr aus und wieder musste Torhüter Brunnacker als Feldspieler ran. Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Spätestens mit dem 5:1 für den FSV war die Partie endgültig abgehakt. Die Enkheimer kamen über eine Statistenrolle nicht mehr hinaus. "Das Turnier kam für uns zur völlig falschen Zeit", argumentierte Kahlhofen und sagte abschließend: "Wir können nur hoffen, dass in den verbleibenden zweieinhalb Wochen bis zum ersten Spiel in der Gruppenliga West noch einige angeschlagene und verletzte Spieler wieder fit werden. Beim Winter-Cup in Bornheim mussten wir froh sein, dass wir eine Mannschaft zusammen bekommen haben. Dass wir uns, wie in der zweiten Hälfte gegen Bischofsheim geschehen, aufgeben, sollte trotzdem nicht passieren."