29.07.2010: Jugendleiter im Portrait

Bericht BE

Frischekur für die Jugendarbeit
Quelle: Bergen-Enkheimer (mra)

Während viele Fußballer noch im Urlaub weilen, um für die neue Saison aufzutanken, ist Dominik Hau schon wieder voll im Einsatz. Fußball ist sein Leben. Gerade hat er den Interviewtisch im Vereinsheim verlassen, stehen seine Jugendlichen für die ersten Trainingseinheiten auf der Matte. Der Malermeister Dominik Hau ist seit Mai neuer Jugendleiter von Germania Enkheim und Trainer der A- und B-Jugend des Clubs. Unter seiner Leitung wird die Nachwuchsarbeit einen neuen Anstrich erhalten. Ein Jahr hat er das Amt zuvor kommissarisch ausgeführt. "Mann kann nicht immer nur meckern. Wenn man was verändern will, muss man Verantwortung übernehmen", lautet sein Credo. Der 41-jährige Fußballtrainer und sein Stellvertreter Roland Jung packen an. Gemeinsam haben sie das Jugendhallenturnier wiederbelebt. F-, E- und D-Junioren-Mannschaften aus der Region kamen, um sich auf dem Parkett zu messen. "Wir mussten über 70 Mannschaften absagen. Die Resonanz war unglaublich", erinnert sich Hau. Im nächsten Jahr soll das Turnier auf drei Tage ausgedehnt werden. "Wir wollen, dass die Kinder Spaß am Fußball haben. Und ein Turnier ist für die Kleinen immer etwas Besonderes", so Hau. Größer und vor allem internationaler werden soll auch der bekannte Riedsoccer-Cup, der traditionell an Pfingsten ausgespielt wird. Die Planungen sind, die Zahl der Mannschaften von 48 auf 69 aufzustocken. "Wir wollen auch wieder attraktive Bundesligavereine anlocken, so dass alles bunt gemischt ist", blickt Hau voraus. Eine weitere größere Aufgabe ist, den Unterbau zu stärken. "Wir wollen es schaffen, ein Großteil der A-Jugendlichen in die Herrenmannschaften zu integrieren", sagt Hau. Das bedeutet auch, die Lücken in der A- und der C-Jugend zu schließen. Denn in diesen beiden Jahrgangsstufen fehlt eine zweite Mannschaft. "Wir wollen überall eine doppelte Besetzung", so Hau. Und auch der Mädchenfußball soll weiter ausgebaut werden. Germanias Jugendleiter rechnet damit, dass der Ansturm auf die Jugendteams nach den Sommerferien wegen der Fußball-WM zunehmen wird. "Wir gehen davon aus, dass wir bei den Jüngeren einen Riesenhype erleben werden und suchen deshalb noch Trainer und Betreuer", so Hau. Außerdem planen Hau und Jung ein vereinsinternes Saisonheft und eine stärkere Kooperation mit den Bergen-Enkheimer Schulen. Die ganze Familie ist vom Fußballfieber infiziert worden. Haus Tochter Katrin spielt in der neuen weiblichen U16-Mannschaft, seine Söhne Christian in der D- und Tobias in der F-Jugend. Auch seine Frau ist immer auf dem Sportplatz zu finden und unterstützt ihn. "Wenn alle Kinder im Verein spielen, ist man mit Leib und Seele dabei", erzählt Hau. "Ich möchte einen Teil meiner Erfahrung weitergeben", sagt der Familienvater. Den beiden Jugendleitern gelingt es offenbar auch, Eltern mit der positiven Stimmung anzustecken. "Viele Eltern arbeiten als Trainer und Betreuer mit. Ohne sie würde gar nichts laufen", freut er sich. 25 bis 30 Stunden in der Woche ist Hau für den Fußball unterwegs oder steht auf dem Trainingsplatz. Zeit, um selber in einer Mannschaft zu spielen, hat er nicht. Andere Hobbys, wie das Wandern oder Ski fahren, beschränken sich auf die Urlaubszeit. "Das ist eigentlich ein Fulltime-Job", sagt er. Kein Wunder, dass ihn nicht nur bei der Germania jeder kennt. "Dominik ist ein Jugendleiter zum Anfassen. Er ist präsent", sagt sein Stellvertreter Roland Jung über ihn. Doch Hau und Jung engagieren sich gerne. "Verein ist Leben. Und alles, was Spaß macht, ist keine Arbeit", sagen sie übereinstimmend.